Wer ist Familie?
Shownotes
Von Mai 2024 bis April 2025 läuft im Museum der Alltagskultur die Sonderausstellung "We are family". Raffaela Sulzner hat sich deswegen intensiv mit Familie und wie Familie "erlernt" wird auseinandergesetzt. Oft geschieht das über Puppenstuben, und so starten wir unser Gespräch, indem wir uns über die Funktion von Puppenstuben unterhalten, wer von uns eine besessen hat, und wer nicht! Im Gespräch mit den beiden Expertinnen geht es vor allem darum, wie man Familien erforschen kann, und was mit den Forschungsergebnissen dann geschieht. Die Forschung belegt nämlich, dass sich unsere Vorstellungen von Familie in den letzten Jahren massiv verändert haben und sich entsprechend auch die Rollenbilder ändern. Diese Erkenntnis fließt nun in die Politik zurück, und kann im besten Falle zu einer Veränderung von Gesetzen und Maßnahmen führen, so dass am Ende real existierende Familienmodelle davon profitieren. Die Forschung zeigt aber auch, dass viele Veränderungen doch länger brauchen als gedacht und ein neues Rollenmodell, wie der moderne, engagierte Vater, nicht von gestern auf heute plötzlich da ist. Aber auch das "Erlernen" von Familie, und das Leben dieser Vorstellungen und Ideale, also das "Doing family" wird von der Forschung beobachtet und zeigt, dass dies immer anstrengender wird, weil die Erwartungen, die viele an sich selber stellen, fast nicht zu erreichen sind. Und auch hier sind die Politik und die Sozialträger gefragt, um die Familie zu stützen und zu unterstützen, damit sie nicht scheitern und letztlich auch, um mehr Gleichberechtigung in der Elternschaft herzustellen.
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